Im Programm „Respekt Coaches“ der Jugendmigrationsdienste (JMD) arbeiteten pädagogische Fachkräfte in der primären Prävention, um junge Menschen vor Extremismus in all seinen Erscheinungsformen, Rassismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen.
Der Begrifft „Prävention“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „der Erkrankung zuvorkommen“. Dies ist die Vorstellung, die heute meist als primäre Prävention bezeichnet wird. In Abgrenzung zur sekundären und tertiären Prävention, welche einsetzen, wenn eine Erkrankung schon festgestellt wurde, schließt eine Primärprävention all jene Strategien und Bemühungen mit ein, die auf eine Verhinderung der „Krankheit“ abzielen.
Um dies gewährleisten zu können wird ressourcenorientiert gearbeitet und den jungen Menschen in ihrem Alltag begegnet. Die Schule wird dabei als zentraler Ort angesehen, an dem eine wirksame Primärprävention angesetzt werden kann.
Ziel der Primärprävention ist es, das Selbstbewusstsein von Jugendlichen zu stärken (Empowerment) sowie ihre Teilhabe (Partizipation) und ihr Demokratieverständnis (Pluralismus/Diversität) zu fördern. Zusammen sollen sie sich mit gemeinsamen Werten ebenso wie Vorurteilen und Diskriminierungen auseinandersetzten. „Wie wollen wir leben?“ lautet hier die Leitfrage. Schüler*innen werden darin unterstützt, zu einer starken Persönlichkeit heranzuwachsen und kritische Lebensereignisse und Konflikte aus eigenen Kräften zu meistern. Der Ansatz ist, dass selbstbewusste Jugendlichen sich besser vor extremistischen, rassistischen und menschenfeindlichen Einflüssen schützen können.
In der Primärprävention wird zum einen auf der individuellen Ebene im Fokus auf die Erfahrungen und Biographien der jungen Menschen gearbeitet. Das Hauptmerk liegt auf der Beziehungsarbeit. Zum anderen wird auf der gesellschaftlichen Ebenen mit Schüler*innen durch den Dialog über das Gelingen einer guten Gemeinschaft agiert, damit ihre Resilienz gegenüber demokratiefeindlichen und gewaltaffinen Ideen gestärkt wird.
